25.01.202110 Jahre für eine Arzt-Patienten-Kommunikation auf Augenhöhe – „Was hab‘ ich?“ feiert Jubiläum
„Was hab‘ ich?“ feiert seinen 10. Geburtstag. Seit seiner Gründung arbeitet das Sozialunternehmen daran, die Arzt-Patienten-Kommunikation im deutschen Gesundheitswesen zu verbessern. Bis heute hat „Was hab‘ ich?“ zehntausende Befunde für Patienten verständlicher gemacht, hunderte Mediziner in patientengerechter Kommunikation geschult und zahlreiche weitere Lösungen zur Verbesserung der Gesundheitskommunikation entwickelt. Das Jubiläumsjahr 2021 zelebriert das gemeinnützige Projekt mit einer Aktions-Website: washabich.de/10.
Die vor 10 Jahren formulierte Vision, Arzt und Patient auf Augenhöhe bringen, steht auch heute noch hinter allen Projekten, die das gemeinnützige Unternehmen erdenkt und umsetzt: „Gesundheitsinformationen müssen für Patienten verständlich sein – sei es der Befund, der Entlassbrief oder das Gespräch mit dem Arzt“, davon ist der „Was hab‘ ich?“-Geschäftsführer und Mitgründer Ansgar Jonietz überzeugt, „Wir hatten vor 10 Jahren eine einfache Idee: Wir wollten Patienten ihre Befunde erklären. Damit haben wir einen Nerv getroffen. Wir sind auf eine große Lücke im Gesundheitswesen gestoßen, die dringend geschlossen werden muss: Patienten brauchen gute, verständliche Kommunikation.“
Mittlerweile ist washabich.de die etablierte Anlaufstelle für Patienten, die ihre Befunde verstehen möchten. Gleichzeitig bildet das gemeinnützige Unternehmen Mediziner in patientenverständlicher Kommunikation aus, auch im Rahmen eines Wahlfachs an medizinischen Fakultäten. Mit der Software für die komplett automatisierte Erstellung patientenverständlicher Entlassbriefe hat „Was hab‘ ich?“ außerdem eine Lösung entwickelt, mit der zukünftig jeder Patient nach dem Krankenhausaufenthalt einen individuellen Patientenbrief erhalten könnte.
Verständliche Gesundheitsinformationen immer und für jeden: Bis dieses Ziel erreicht ist, muss sich noch einiges ändern. Für die Zukunft möchte „Was hab‘ ich?“ sich daher weiter auf Lösungen konzentrieren, die einerseits die Bedürfnisse der Patienten in den Mittelpunkt stellen, andererseits die Mediziner bei ihrer Arbeit unterstützen und die gleichzeitig möglichst kostengünstig und schnell überall eingesetzt werden können. Dazu wird u.a. die Patientenbrief-Software für den ambulanten Einsatz weiterentwickelt. Außerdem sollen die Patientenbriefe auch digital zur Verfügung stehen und mit vielen weiteren für den Patienten individuell relevanten Gesundheitsinformationen verknüpft werden. Die Befundübersetzungen für die Patienten auf washabich.de sowie die Kommunikations-Ausbildung für Mediziner bleiben auch zukünftig kostenlos. Für seine Arbeit ist das Sozialunternehmen weiterhin auf Spenden und Fördergelder angewiesen.
Die Aktions-Website: Das Jubiläum feiert „Was hab‘ ich?“ mit einer Aktions-Website. Hier werden die entwickelten Lösungen zur Verbesserung der Gesundheitskommunikation vorgestellt. Zu jedem der 10 Themen gibt es Möglichkeiten für die Lesenden, selbst aktiv zu werden. Sie können beispielsweise Ärzte, die schon jetzt viel Wert auf Verständlichkeit legen, für ein Dankes-Paket nominieren oder eigene Erlebnisse rund um gelungene oder ungenügende Arzt-Patienten-Kommunikation einreichen. Zur Website: washabich.de/10.
Zahlen aus 10 Jahren „Was hab‘ ich?“:
- 47.351 Befunde wurden in den letzten 10 Jahren vom ehrenamtlich tätigen Medizinerteam in eine für Patienten leicht verständliche Sprache übersetzt.
- 2.320 Mediziner wurden durch „Was hab’ ich?“ im Rahmen von Kommunikationskursen oder durch ihr ehrenamtliches Engagement für eine verständliche Kommunikation mit Patienten sensibilisiert.
- 13 Wahlfächer haben das Thema laienverständliche Kommunikation in die universitäre Lehre gebracht.
- 25 Auszeichnungen gab es für „Was hab’ ich?“ – zum Beispiel den Bundessieg bei Startsocial sowie Auszeichnungen der Gründer als Ashoka Fellow, Manager des Jahres, Social Innovator of the Year.
- 5 Botschafter teilen die Vision und tragen sie aktiv weiter: Eckart von Hirschhausen, Daniel Bahr, Hermann Gröhe, Barbara Klepsch, Thomas Gebhart.
- 3 Länder nutzen „Was hab’ ich?“ aktiv: neben Deutschland werden auch Befunde aus der Schweiz und Österreich eingereicht. In der Schweiz existiert mit washabich.ch eine eigene Website.
- 4.049 Patientenbriefe wurden für Patienten bereits nach einem Krankenhausaufenthalt erstellt – zum Teil komplett automatisiert.
- 2 klinische Studien konnten in randomisierten kontrollierten Untersuchungen die positive Wirkung von Patientenbriefen wissenschaftlich belegen.