04.12.2020
Auszeichnung für Patientenbriefe beim Award Patientendialog

Das Herzzentrum Dresden Universitätsklinik und „Was hab‘ ich?“ sind zusammen mit dem Bereich Allgemeinmedizin des Universitätsklinikums „Carl Gustav Carus“ Dresden beim Award Patientendialog für den Einsatz der Patientenbriefe mit dem zweiten Preis geehrt worden. Damit sind die Patientenbriefe ein Beispiel für „zeitgemäße Kommunikation mit Patienten“, so Bundesgesundheitsminister Spahn. Die erneute Würdigung der Patientenbriefe verdeutlicht, dass leicht verständliche Entlassbriefe zu einem gelungenen Klinik-Entlassmanagement gehören.

Der Patientenbrief von „Was hab‘ ich?“

Der Award Patientendialog wird von der Initiative Patientendialog verliehen, die das Ziel verfolgt, die Rolle und Situation der Patienten zu stärken. „Nur wenn eine Patientin oder ein Patient versteht, welche Eingriffe vorgenommen wurden und welche Diagnose genau gestellt wurde, ist sie oder er in der Lage, aktiv am Gesundungsprozess teilzunehmen“, so begründet die namhaft besetzte Jury ihre Auszeichnung des Patientenbriefs. „Eine wertschätzende Kommunikation auf Augenhöhe mit den Patientinnen und Patienten sowie deren Angehörigen [ist] im klinischen Alltag wichtiger denn je“, ergänzte die Patientenbeauftragte der Bundesregierung und Schirmherrin der Initiative Patientendialog, Prof. Claudia Schmidtke in ihrem Grußwort.

Am Herzzentrum Dresden ist die Freude über die Auszeichnung groß. „Wir alle sind sehr glücklich, dass wir mit dem Projekt bei dem deutschlandweit ausgerufenen Award so weit vorn gelandet sind. So etwas passiert schließlich nicht alle Tage. Es zeigt, dass wir mit dem Patientenbrief auf dem richtigen Weg sind und es richtig ist, den Brief nach dem Pilotprojekt jedem unserer Patientinnen und Patienten zugutekommen zu lassen“, sagt Prof. Dr. Bärbel Held, Geschäftsführerin des Herzzentrums Dresden.

Ansgar Jonietz, der Mitgründer und Geschäftsführer von „Was hab‘ ich?“, sieht die Auszeichnung als klares Signal an Kliniken, aber auch an die Politik: „In Zusammenarbeit mit dem Herzzentrum Dresden haben wir gezeigt, dass leicht verständliche Patientenbriefe schnell und ohne Zusatzaufwand für Ärzte oder Pflegepersonal für viele Patienten erstellt werden können. Es ist an der Zeit, dass jeder Patient nach einem Krankenhausaufenthalt mit einem Patientenbrief individuell und verständlich über Diagnosen, Untersuchungen und seine Therapie informiert wird.“

Die Auszeichnung erhält das Herzzentrum Dresden Universitätsklinik für das gemeinsame Pilotprojekt mit „Was hab‘ ich?“ und dem Evaluationspartner, dem Bereich Allgemeinmedizin der Universitätsklinik „Carl Gustav Carus“, der von Prof. Dr. Antje Bergmann geleitet wird. Seit Juni 2019 werden die Patienten des Herzzentrums mit dem Patientenbrief leicht verständlich über Diagnosen, durchgeführte Untersuchungen und Behandlungen informiert. Als zusätzliches Entlassdokument sind die Patientenbriefe insbesondere für vulnerable Patientengruppen (z.B. ältere Menschen oder chronisch Kranke) eine Unterstützung und sollen die Gesundheitskompetenz langfristig stärken. Das zugehörige Forschungsprojekt, gefördert durch den Innovationsfonds der Bundesregierung, wird gerade evaluiert. Die vorläufigen Ergebnisse zeigen aber bereits, dass die Patientenbriefe signifikant die Gesundheitskompetenz der Patienten steigern.

Mehr Informationen zum Patientenbrief:
patientenbriefe.de