21.07.2021
„Was hab‘ ich?“ feiert 50.000 übersetzte Befunde

Den eigenen Befund verstehen, mit der Ärztin oder dem Arzt auf Augenhöhe sprechen und informierte Entscheidungen treffen – das ist leider für viele Menschen nicht selbstverständlich. Denn medizinische Befunde sind in Fachsprache verfasst und nicht patientengerecht. Seit 2011 können sich Patient:innen daher mit ihren Befunden an washabich.de wenden. Hier erhalten sie eine kostenlose Übersetzung, ehrenamtlich erstellt von Medizinstudierenden und Ärzt:innen. Jetzt hat „Was hab‘ ich?“ im Jubiläumsjahr den 50.000. Befund übersetzt.

Washabich.de feiert 50.000 Übersetzungen

Auch nach 10 Jahren ist die Nachfrage nach den leicht verständlichen Befund-Übersetzungen von „Was hab‘ ich?“ ungebrochen. Viele Nutzer:innen verstehen durch die Übersetzung ihres Befundes zum ersten Mal wirklich, was sie haben. Das ermöglicht ihnen einen bewussteren Umgang mit ihrer Erkrankung und kann dazu beitragen, dass sie sich gesundheitsförderlicher verhalten. Die Übersetzungen unterstützen auch das Arzt-Patienten-Verhältnis: Patient:innen erhalten durch die verständlichen Befund-Erläuterungen die Möglichkeit, im Arzt-Gespräch die richtigen Fragen zu stellen und informierte Entscheidungen zu treffen.

Unter den 50.000 eingereichten Dokumenten befinden sich Befunde aus allen medizinischen Fachbereichen, von der Radiologie über die Innere Medizin bis hin zur Ophthalmologie sowie ganze Entlassbriefe. Für die ehramtlich tätigen Mediziner:innen bedeutet jede Befund-Übersetzung mehrere Stunden Arbeit. Sie interpretieren die Befunde nicht, sondern erläutern die oft hochkomplexen medizinischen Texte in verständlicher Sprache mit Hintergründen und Zusammenhängen.

„Es ist bemerkenswert, wie viel verständliche Informationen bewirken können. Dass Patient:innen ihre Befunde verstehen wollen, zeigen die 50.000 Übersetzungen eindrucksvoll. Wir freuen uns sehr darüber und sind dankbar, dass wir so vielen Menschen helfen konnten. Gleichzeitig ist uns aber bewusst, dass es weitere Lösungen braucht, um Gesundheitsinformationen nachhaltig und im großen Maßstab verständlich zu machen“, erklärt Ansgar Jonietz, Mitgründer und Geschäftsführer von „Was hab‘ ich?“.

Daher bietet „Was hab‘ ich?“ auch eine Kommunikationsausbildung für die ehrenamtlich tätigen Mediziner:innen an – so profitieren auch die Befundübersetzer:innen von ihrem Engagement. Das dabei Erlernte können sie dann hoffentlich viele Jahre in ihrem beruflichen Alltag anwenden. Mehr als 2.400 Medizinstudierende und Ärzt:innen konnte „Was hab‘ ich?“ bis heute für eine verständliche Kommunikation sensibilisieren. Die Kommunikationsausbildung wurde außerdem bereits an verschiedenen Universitäten als Wahlfach durchgeführt. Für Ärzt:innen ist sie von den Ärztekammern als Fortbildung anerkannt.

Auch zukünftig sollen alle Patient:innen, die Möglichkeit haben, ihre Befunde zu verstehen – die kostenlosen Übersetzungen werden daher weiterhin ein wichtiger Teil des gemeinnützigen Engagements von „Was hab‘ ich?“ bleiben.

2021 feiert „Was hab‘ ich?“ nicht nur die 50.000. Übersetzung, sondern auch das 10. Jubiläum. Mit welchen weiteren Projekten das Sozialunternehmen seine Vision einer Arzt-Patienten-Kommunikation auf Augenhöhe verfolgt, kann auf der Jubiläums-Website nachgelesen werden: washabich.de/10

Feedbacks von Patient:innen zur Befundübersetzung

„Ich danke Ihnen für die Übersetzung. Toll! Ich denke, es wird Zeit mit dem Rauchen aufzuhören.“

„Es war eine große Erleichterung, diese Übersetzung zu lesen! Hab einfach alles sofort verstanden. Kein Rätseln und endloses Rumsuchen bei Google. Mir gehts gleich viel besser. Vielen herzlichen Dank.“

„Ich kann mich nur von Herzen für die unglaublich anschauliche, verständliche, aufwändige und absolut gigantische „Übersetzung“ von Ihnen bedanken! So anschaulich und ausführlich hätte ich es nie erwartet! Das ist wirklich großartig und hilft mir sehr, sehr weiter. Auch mithilfe der Bilder kann ich mir den Befund natürlich viel besser vorstellen. So eine fantastische und geniale Übersetzung hätte ich nie erwartet!“

„Ich möchte mich ganz herzlich für Ihre umfangreiche Übersetzung des MRT-Berichtes bedanken. Sie haben eine hervorragende Dokumentation in Wort und Bild angefertigt, die auch für einen Laien sehr verständlich ist. Ich werde bei meinen nächsten Arztbesuch daher entscheidende Fragen für den weiteren Fortgang der Behandlung stellen können.“

„Vielen herzlichen Dank für die ausführliche und leicht verständliche Übersetzung. Das hat mir sehr geholfen. Jetzt verstehe ich auch, warum der MRT-Arzt das MRT als eher harmlos bewertet hat, der Text aber für mich beunruhigend klang.“

„Ich möchte mich auf das herzlichste bei Ihnen bedanken. Sie haben mir sehr, sehr weitergeholfen. Alles war verständlich und sogar mit Bildern. Der Befund ist zwar niederschmetternd, doch es geht mir besser zu wissen, was man hat.“